Bio- oder Pflanzenkohle (eng.: »Biochar«) ist ein Produkt »von Pflanzen für Pflanzen«.
Im Unterschied zu den allgemein bekannteren Kohlearten (Stein-, Braun- und Holzkohle) wird Biokohle aus schnell nachwachsender (auch minderwertiger) Biomasse hergestellt. Ausgangsprodukte können beispielsweise Stroh, aber auch biologische Abfallprodukte sein.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Langsam nachwachsende Ressourcen (wie Holz) werden geschont und Abfallprodukte werden durch die Verkohlung in veredelter Form z. B. als Bodenhilfsmittel in der Erde stabil (mehrere hundert Jahre) eingelagert.
Die Idee ist nicht neu: Die ersten Einsätze von Biokohle als Bodenverbesserungsmittel gab es bereits vor tausenden Jahren in verschiedenen Regionen der Welt. Einen Ursprung finden wir bei der sogenannten »Terra Preta«. Bei dieser einzigartigen Erde aus dem Amazonasgebiet handelt es sich um eine Mischung aus Dung, Kompost, Tonscherben und 10 – 20 % Pflanzenkohle. Auch in Deutschland ist man auf einen ähnlichen Fund gestoßen. Wobei dieser »Schwarzhumus« sich in der Zusammensetzung von der »Terra Preta« unterscheidet. Untersuchungen haben ergeben, dass es sich in beiden Fällen um enorm fruchtbare Böden handelt.
Das Einbringen von Biokohle ist derzeit das effizienteste Mittel zur Verbesserung der Bodenfunktion. Die bakterielle Besiedelung erhöht sich, mittelfristig sorgt das für einen massiv angekurbelten Stoffwechsel bei gleichzeitiger Speicherung der natürlichen Nährstoffe.
Pro Gramm Biokohle beträgt die spezifische Oberfläche in etwa 300m². Auf Grund dieser Oberfläche funktioniert die Kohle wie ein Schwamm. Wasser und Nährstoffe werden aufgesaugt und bei Bedarf wieder an die Pflanze abgegeben.